Ziele, Design und Instrumente
Hintergrund
Die „Teacher Education and Development Study (TEDS-M)” ist eine internationale Vergleichsstudie der „International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA)”, die auch schon die TIMS-Studien durchgeführt hat. An TEDS-M nehmen 17 Länder teil, darunter viele aus Europa und Asien. Ziel ist, aufbauend auf TIMSS und PISA Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Lehrerausbildung zu gewinnen.
TEDS-M untersucht die professionelle Kompetenz von angehenden Lehrer/-innen im Bereich Mathematik. Hierzu wurde auf internationaler Ebene ein Profil entwickelt, dass die Anforderungen, die Lehrkräfte zu bewältigen haben, abbildet. Kern ist das mathematische, mathematikdidaktische und erziehungswissenschaftliche Wissen sowie die professionellen Überzeugungen der angehenden Lehrkräfte. Darüber hinaus wurden auch die Lerngelegenheiten der angehenden Lehrkräfte im Bereich Mathematik erfasst. Für den Bereich des mathematikdidaktischen Wissens konnten in internationaler Übereinstimmung die beiden Aufgaben „Unterrichten” und „Diagnostizieren”, sowie sie in Deutschland auch in den Standards der Kultusministerkonferenz zur Lehrerausbildung beschrieben sind, als gemeinsamer internationaler Kern der Lehrtätigkeit identifiziert werden. Sie werden im empirischen Teil der Studie als Subdimensionen „curriculares und planungsbezogenes Wissen” und „interaktionsbezogenes Wissen” in den entwickelten Leistungstest überführt.
Hintergrund des deutschen Interesses an einer international-vergleichenden Untersuchung der Lehrerausbildung ist die kontinuierliche Kritik an ihr, ohne dass Erkenntnisse über ihre Wirksamkeit vorliegen. Die umfassenden Reformdiskurse liefern allerdings Hinweise auf Wirkungsannahmen, die mit TEDS-M am Beispiel der Ausbildung von zukünftigen Mathematiklehrerinnen und -lehrern in den Klassen 4 und 8 überprüft werden sollen. Bündelt man die Diskurse, ergeben sich für die Studie die folgenden Kernfragen:
- Welchen Einfluss haben systemische, institutionelle und individuelle Bedingungen der Lehrerausbildung auf den Erwerb von professioneller Kompetenz durch zukünftige Mathematiklehrpersonen?
- Welche der erfassten Merkmale sind im internationalen Vergleich mit dem Erwerb einer besonders hohen professionellen Kompetenz verbunden?
- Inwiefern gibt es Unterschiede in Bezug auf die Primarstufe und die Sekundarstufe I?
- Welche Merkmale weisen die Ausbildenden der Lehrerbildung beider Phasen im internationalen Vergleich auf?
Im April 2010 wurden die ersten Ergebnisse von TEDS-M bekannt gegeben. Da der Berufseinstieg für die Kompetenzentwicklung von Lehrkräften von zentraler Bedeutung ist wurde dieser in der Folgestudie von TEDS-M, nämlich TEDS-FU in den Blick genommen.
Ziele
- Deutschland erhält an den KMK-Standards zur Lehrerausbildung orientierte umfassende und zugleich im internationalen Vergleich eingeordnete Informationen zur Wirksamkeit der Lehrerausbildung am Beispiel angehender Mathematiklehrer/-innen.
- Die Wirksamkeit der Mathematiklehrerausbildung wird auf der Ebene der professionellen Kompetenz der angehenden Mathematiklehrer/-innen festgemacht, die im Hinblick auf zentrale zu bewältigende berufliche Anforderungen („Unterrichten”, „Diagnostizieren”) bestimmt und in ihren kognitiven und affektiv-motivationalen Dimensionen erfasst wird.
- Die Zielpopulation von TEDS-M ist definiert als zukünftige Mathematiklehrer/-innen der Primarstufe und der Sekundarstufe I im letzten Jahr ihrer Ausbildung (Referendariat).
- Die Anschlussfähigkeit der Ergebnisse von TEDS-M an die Lehrerausbildung anderer Fächer in Deutschland ist durch die Vernetzung mit parallel laufenden Projekten des BMBF, des Stifterverbandes sowie angedockte Habilitationen bzw. Dissertationen gegeben.
- Durch TEDS-M ist es möglich, in systematischer Weise Strukturen, Inhalte, Methoden und Praxisbezüge der Ausbildung mittels komplexer Mehrebenenanalysen zur professionellen Kompetenz der Auszubildenden in Beziehung zu setzen.
Vorgehen
Datenerhebung
In der ersten Hälfte des Jahres 2008 wurden rund 2000 angehende Lehrkräfte in allen 16 Bundesländern befragt. Gleichzeitig wurde eine Stichprobe von ca. 800 Lehrerausbildenden zur Gestaltung in der ersten und zweiten Phasen der Lehrerausbildung befragt.
Die eingesetzten Instrumente sind in Teilen für die angehenden Primar- und Sekundarstufenlehrkräfte identisch. Im Verlauf der mehrjährigen Vorbereitung für das Projekt wurde ein großer Teil der Instrumente bereits in einer Pilotstudie „Mathematics Teaching in the 21st Century (MT21)” in acht Staaten, unter anderem auch in mehreren Bundesländern Deutschlands, erfolgreich erprobt. Erste Ergebnisse des Projektes MT21 wurden 2007 vorgestellt. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten internationalen (PDF) Ergebnisse.
Stichprobenziehung
Die Stichprobenziehung für TEDS-M erfolgt jeweils direkt in den Teilnehmerländern und wurde durch die nationalen Projektleitungen und die IEA organisiert.
In Deutschland wurden die einzelnen Bundesländer als Ausbildungsinstitutionen für die Stichprobenziehung angenommen, da diese durch Ausbildungs- und Prüfungsordnungen wesentliche Bestandteile der Lehrerausbildung definieren, die von den Universitäten und insbesondere den Studienseminaren nur noch begrenzt beeinflusst werden können. Alle Bundeländer haben sich zur Teilnahme an TEDS-M bereit erklärt, so dass auf dieser Ebene eine Vollerhebung durchgeführt werden konnte.
Auch die unterschiedlichen Ausbildungstypen in den Bundesländern wurden berücksichtigt. Für die weiteren Datenanalysen können so insbesondere für eine schulstufenspezifische und eine schulstufenübergreifende Ausbildung differenzierte Ergebnisse berichtet werden.
Teilnehmerstaaten
- Botswana
- Chile
- Deutschland
- Georgien
- Kanada
- Malaysia
- Norwegen
- Oman
- Polen
- Philippinen
- Russland
- Schweiz
- Singapur
- Spanien
- Taiwan
- Thailand
- USA
Instrumente
Je nach Analyseebene und Ausbildungsroute wurden verschiedene Erhebungsinstrumente eingesetzt.
- Test für künftige Mathematiklehrer/innen für die Primarstufe (max. 2 Zeitstunden)
- Test für künftige Mathematiklehrer/innen für die Sekundarstufe I (max. 2 Zeitstunden)
- Fragebogen für Lehrerausbildende in Mathematik, Mathematikdidaktik und Pädagogik (erste und zweite Phase)
- Fragebogen in Bezug auf Ziele, Struktur und Inhalte der Lehrerausbildung (Interviews mit Experten aus den Kultusministerien) (max. 2 Zeitstunden)
Beispielaufgaben
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Aufgabe zum mathematikdidaktischen Wissen im Bereich „curriculares und planungsbezogenes Wissen” für die Primarstufe mit fortgeschrittenem Schwierigkeitsniveau.
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Teilaufgabe (a) ist eine Aufgabe zum mathematischen Wissen im Bereich Arithmetik für die Primarstufe mit mittlerem Schwierigkeitsniveau.
Teilaufgabe (b) ist eine Aufgabe zum mathematikdidaktischen Wissen im Bereich „curriculares und planungsbezogenes Wissen” für die Primarstufe mit mittlerem Schwierigkeitsniveau. -
Aufgabe zum mathematischen Wissen im Bereich Geometrie für die Primarstufe mit elementarem Schwierigkeitsniveau.
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Aufgabe zum mathematischen Wissen im Bereich Algebra für die Primarstufe mit elementarem Schwierigkeitsniveau.
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Aufgabe zum mathematischen Wissen im Bereich Algebra für die Primar- und Sekundarstufe mit mittlerem Schwierigkeitsniveau.
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Aufgabe zum mathematischen Wissen im Bereich Geometrie für die Sekundarstufe mit mittlerem Schwierigkeitsniveau.
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Aufgabe zum mathematischen Wissen im Bereich Arithmetik für die Sekundarstufe mit mittlerem Schwierigkeitsniveau.